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"Edelweißpiraten" von Dirk Reinhardt

 

Edelweißpiraten

 

Sie träumten von Freiheit, und dafür kämpften sie.

 

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Als Edelweißpiraten werden Gruppen deutscher Jugendlicher mit unangepasstem, teilweise oppositionellem Verhalten im Deutschen Reich von 1939 bis 1945 und während der ersten Nachkriegsjahre bezeichnet. Einige dieser Gruppen, wie die Kölner Edelweißgruppe, beteiligten sich aktiv am Widerstand gegen den Nationalsozialismus. (Auszug aus Wikipedia)

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Zum Inhalt:

Der sechzehnjährige Daniel begegnet auf dem Friedhof einem alten Mann, Josef Gerlach. Irgendetwas an dem Verhalten des alten Mannes macht ihn neugierig und so lernen sich die Beiden kennen. Recht bald gibt Josef Gerlach dem jungen Daniel seine Aufzeichnungen zu lesen. Sein Tagebuch aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Zuerst wundert sich der Jugendliche noch darüber, aber später soll er verstehen, dass die Begegnung auf dem Friedhof vielleicht doch kein Zufall war.

Für Daniel eröffnet sich beim Lesen der Aufzeichnungen eine erschreckende Welt, und er taucht immer mehr ein in die Vergangenheit von Josef „Gerle“ Gerlach. Eine Vergangenheit, die er dem alten Mann nicht zugetraut hätte. Das Tagebuch erzählt Daniel die Geschichte der Edelweißpiraten von Köln-Ehrenfeld und von ihrem Kampf. Sie kämpften für ihren großen Traum, und dieser Traum hieß Freiheit.

 „... Denn hier ist es gewesen. Hier, an diesem Ort, haben wir sie gefunden. In ihrer reinsten und edelsten Form, wie sie nur in den dunkelsten Zeiten zum Vorschein kommt: Unsere Freiheit.“ (Zitat Gerle als Achtzehnjähriger)

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Mein Fazit:

Der Autor Dirk Reinhardt hat mit „Edelweißpiraten“ ein beeindruckendes und berührendes Buch geschrieben. Eine wunderbare, aber auch erschütternde Erzählung, die mitten ins Herz geht. Mit diesem ergreifenden Roman erlebt der Leser während der Lektüre ein Stück deutscher Zeitgeschichte: Die Geschichte der Edelweißpiraten und ihren Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Denn sie wollten nicht mehr wegsehen, sondern etwas tun.

Eigentlich handelt es sich hierbei um einen Jugendroman, allerdings ist dieses Buch auch für Erwachsene sehr empfehlenswert. Nicht allein wegen der Thematik des Zweiten Weltkrieges, sondern vor allem deshalb, weil die Edelweißpiraten vielen Menschen noch recht unbekannt sind. Es sollte beispielsweise über 60 Jahre dauern, bis die Ehrenfelder Edelweißpiraten offiziell als Widerstandskämpfer anerkannt wurden. Deshalb wird es Zeit, dass die Edelweißpiraten aus ihrem Schattendasein herausgeholt werden.

Die Ängste, Schrecken und Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges werden im Buch recht deutlich dargestellt. Auch viele Orte des Geschehens wie KZ-Lager, Arbeitslager, EL-De-Haus usw. sind eingearbeitet. Aber es geht in dieser Erzählung auch um Freundschaft, Treue, Mut, Verantwortung und die Liebe.

Dieses Buch sollte in keiner Schulbibliothek fehlen. Denn mit diesem spannenden Roman wird Geschichte lebendig und damit erreicht man sicherlich mehr Schüler, als nur mit trockenen Informationen und Fakten. Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen und durch die Tagebuchform bekommt man schnell einen Bezug zum Hauptprotagonisten Josef Gerlach. Auch das dürfte gerade junge Menschen ansprechen, dazumal die Tagebucheintragungen in der Sprache der Jugend gehalten sind. Ein informatives Nachwort rundet den Inhalt des Buches ab.  

Selten war mir eine Leseempfehlung ein derart großes Anliegen wie bei diesem Buch. Daher würde es mich persönlich sehr freuen, wenn dieser Roman irgendwann verfilmt würde. Denn dadurch würde man sicherlich ein noch breiteres Publikum erreichen.

Ein scheinbar kleines Buch mit ganz viel Inhalt! Gerne vergebe ich hier 5 Sterne mit einem dicken Plus.

 


Autor: Dirk Reinhardt

Buch: Edelweißpiraten

Erscheinungsdatum: 09.09.2013

ISBN: 9783746629902

 

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